Die Zahlen sind bedenklich: Die Sommermonate in der Stadtgemeinde Schrems waren in den vergangenen zehn Jahren um 2°C wärmer als jene vor fünfzig Jahren (1971-2000). Das Plus von 2°C ist im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet viel. Für ganz Österreich gilt: In keiner Gemeinde ist der durchschnittliche Sommer kälter geworden. (Quelle: Addendum) Die Wissenschafter der ZAMG, des Grazer Wegener Center für Klima und globalen Wandel und die Universität Salzburg haben für unsere Gemeinde einen Anstieg der mittleren Sommertemperatur von 3,6°C für 2071-2100 (ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen) berechnet. Das zeigt eines: Wir müssen jetzt handeln, damit die Zukunft der nächsten Generation gesichert ist.
Deshalb haben die Fraktionen im Schremser Gemeinderat ein umfassendes Klima- und Umweltschutzmanifest erarbeitet, welches eine Leitlinie für die zünftige Energie- und Klimapolitik in Schrems sein soll. Es umfasst 15 konkrete Maßnahmen, die in der nächsten Zeit bzw. laufend umgesetzt werden sollen. So soll beispielsweise bei allen Beschlüssen des Gemeinderats deren Klimarelevanz berücksichtigt werden, Bepflanzungsaktionen öffentlicher und privater Akteure sollen entsprechende Unterstützung finden. Die Gemeinde wird den Beitritt zu den Energievorbildgemeinden und zum e5-Programm prüfen. Ebenfalls wird der Ausbau des öffentlichen Mikro-Verkehrs angestrebt, wobei die öffentlichen Verbindungen zum Bahnhof Pürbach Schrems optimiert werden sollen. Einige weitere Punkte zu unterschiedlichen Bereichen finden sich im Manifest wieder.
„Schrems als lebenswerte und liebenswerte Stadt zu erhalten und weiter entwickeln sind die Grundlage für unser Handeln im Gemeinderat. Wir alle müssen erkennen, dass der Klima- bzw. Umweltschutz nicht nur ein Thema für die großen politischen Entscheidungen ist, sondern uns alle betrifft. Mit dem einstimmigen Beschluss stellen wir die begonnen Maßnahmen, wie Radwege etc. ganz bewusst in den Mittelpunkt unserer Entscheidungen und versuchen damit auch als Vorbild für andere zu sein.“ Betonte SPÖ Stadtrat und Klubsprecher Michael Preissl.
„Ich freue mich, dass dieses Manifest auf Initiative der ÖVP einstimmig im Gemeinderat beschlossen wurde und denke, dass wir damit einen guten Weg eingeschlagen haben. Jetzt gilt es, so viele Punkte als möglich abzuarbeiten, dann ist Schrems im Bereich Umwelt- und Klimaschutz ganz vorne mit dabei“, so ÖVP-Parteiobmann David Süß.
Bürgermeister Karl Harrer betonte: „ Vieles das in den letzten Jahren schon begonnen und laufend umgesetzt wird hat damit eine neue Dimension erlangt. Klar muss allen sein, dass dieses Manifest ein klarer Auftrag ist, der Schritt für Schritt in vielen auch teilweise budgetintensiven Maßnahmen umgesetzt werden muss.“